Wird auch als Aufwärmtraining bezeichnet, es dient der körperlichen und mentalen Vorbereitung auf das dynamische Karatetraining. Durch karatespezifische Gymnastik, Kraftkoordination, Dehn-, Atem- und Entspannungsübungen (Kokyu-Undo/Kiko-Undo) wird körperliche Stärke und entsprechendes Durchhaltevermögen aufgebaut. Die Blutzirkulation im ganzen Körper wird verbessert, die inneren Organe gestärkt sowie Muskeln und Sehnen auf das Training vorbereitet. Junbi-Undo verbessert die Ausführung der Karatetechnik erheblich.
Die Basis im Karate bildet Kihon. Geübt werden dynamische Einzeltechniken und Kombinationen im Stand und in Bewegung, unter der Berücksichtigung von Schnelligkeit, Balance, Focus und Timing. Das Ergebnis dieser hingebungsvollen Arbeit spiegelt sich in den Formen- und Partnerübungen wieder.
Kata (Form/Figur im Sinne eines systematisierten Bewegungsablaufes) werden als Soloformen geübt und enthalten Kombinationen verschiedener Verteidigungstechniken, aber auch alle möglichen Bewegungs- und Richtungswechel. Durch das intensive und wiederholte Üben werden wichtige Bewegungsabläufe automatisiert, sodass sie in der Selbstverteidigung intuitiv und wirksam abgerufen werden können. Die Goju-Ryu Kata sind jahrhundertealte, und immer wieder verfeinerte Kampfkonzepte und haben ihren Ursprung in China. Wir unterscheiden in den Goju-Ryu Kata zwei wesentliche Konzepten, die der "offenen Hand" und der "geschlossenen Hand". Diese "Hände" sind nur ein Hinweis darauf, wie das Tanden energetisch “geöffnet” und "geschlossen" wird.
Heishu Kata "Geschlossene Hand"
San-Chin (3 Gefechte, Ch. Miyagi Version)
San-Chin (3 Gefechte, K. Higaonna Version)
Ten-Sho (Kreisende Hände)
Kaishu Kata "Offene Hand"
Geki-Sai-Dai-Ichi (Angreifen und Zerstören Nr. 1)
Geki-Sai-Dai-Ni (Angreifen und Zerstören Nr. 2)
Sai-Fa (Zerstören, Pulverisieren)
Sei-Yun-Chin (Greifen, Ringen, Kontrollieren)
Shi-So-Chin (4-Richtungskampf), San-Seru (36 Hände)
Se-Pai (18 Hände), Ku-Ru-Run-Fa (Langsam anhalten – plötzlich losschlagen)
Se-San (36 Hände), Su-Pa-Rin-Pei (108 Hände)
Bunkaitraining sind Partnerübungen, in welchen die Applikationen der Goju-Ryu Kata in Anwendung von einzelnen oder mehreren Selbstverteidigungsszenarios umgesetzt werden. Ziel ist hier das Verstehen und die Umsetzung der Kata-Bewegung sowie eine dynamische und sichere Ausführung.
Kakie ist eine wichtige Form des Nahkampftraining und bildet die Grundlage für Würfe, Greif-, Hebel- und Würgetechniken. Kakie ist praktisch die Goju-Ryu Sparringsform. Die Übenden stehen durch ihre Hände in ständigem physischen Kontakt miteinander und durch das gegenseitiges Schieben und Ziehen, kontrollieren Sie die Bewegung und Manöver ihres Partners.
Hojo Undo übersetzt man als "ergänzende oder auch unterstützende Übungen". Es handelt sich hierbei um Übungen mit Trainingsgeräten, welche bis ins Altertum zurückreichen, immer in der Umgebung zugänglich waren. Über diese Zeit hin, gab es stetige Weiterentwickelung und wurden perfektioniert und benutzt, um kraftvolle und energetische Effekte für die Karatetechnik im Okinawan Goju Ryu zu erzielen. Die meisten dieser Hojo-Undo Übungsgeräte, mit der Ausnahme des Makiwara (von Okinawa) und dem Kongo Ken (hat Miyagi Chojun von Hawaii mitgebracht), wurden alle Geräte von Meister Kanyro Higaonna auf seiner Rückkehr von Fujian/China, nach Okinawa mitgebracht. Hojo-Undo ertüchtigt und stählt den Körper, entwickelt die interne und externe Universalenergie (Qigong) und wird oft begleitet von Atmungsmethoden (Kokyu-Ho). Hojo-Undo wird vornehmlich in den Erwachsene Klassen benutzt. Hier eine Aufstellung der Geräte:
Im Karatetraining finden sich auch Übungen zur Konditionierung, mit kurzen und langen „Strike-Pads“, „Fokus-Mitts“ sowie Sandsäcken um das Schlagtraining zu intensivieren.
Makiwara-Training ist eine zentrale Ausbildung für den Karatekämpfer. Der Makiwara ist ein Schlagpfosten, mit einer am oberen Ende versehenen Polsterung (Seil oder Leder) und ist am unteren Ende im Boden verankert. Er ist dienlich, für das richtige Schlagen/Stoßen auf ein Ziel – um Technik, Stand, Energieübertragung zu erlernen.
Wer sich von Enthusiasmus wegtragen lässt, wird schmerzen erleiden und der Makiwara wird lange auf Einschläge warten müssen.
Der Chiishi (Chikara Ishi – Kraftstein) wird auch als Steinhammer, oder Steinhebelgewicht angesehen. Es besteht aus einen Holzgriff, der in ein konkretes Gewicht eingepasst ist – wie ein Hammer. Das Training mit dem Chiishi entwickelt die Griffstärke und ein kräftiges Handgelenk, etwas das sehr bedeutend für Goju-Ryu ist, da die Fähigkeit und die Koordination der Ausführung von den zahlreichen Wurf-, Hebel- und Verriegelungstechniken, welche innerhalb der Goju-Ryu ebenfalls Kata existieren, von entscheidender Qualität ein müssen. Chishi entwickelt sogar den Fokus von Stößen und steigert die Stärke in den blockierenden Techniken. Viele der Bewegungen werden in Shiko-Dachi, mit Atemtechnik und Tandenaktivität herausgebildet. Chiishi-Training hilft, ein besseres Gleichgewicht zu entfalten.
Diese Steingewichte wurde ursprünglich als “Stein(vorhänge)schloss” für Gebäude verwendet. Das Gerät wird als eine zusätzliche Last beim Schlagen und dem Blockieren verwendet, damit im Anschluss ohne Gewicht, die Technik explosiver und Stärker ausgeführt werden kann. Ishi Sashi oder Tetsu Sashi (auch aus Metall „Tetsu“) werden geschwungen oder auch geworfen und gefangen – entwickelt und stärkt die Muskeln vom Unterarm, Oberarmen und Hand.
Das TOU ist ein Bündel Bambusstöcken, dieses, an den Enden zusammengebunden, wird für die Konditionierung von Fingerstichen verwendet. Diese Übung zählt zu den Abhärtungsübungen.
Die Langhantel, auch ursprünglich Räder und Achse von Transportwagen, wird für alle Arten von Hebe- und Zugvorgängen genutzt, aber auch für zum Balancieren und Schwingen. Es hat meist eine Holzachse und an den Enden entweder Stein- oder Eisengewichte. TAN kann bei mehreren verschiedenen Übungen verwendet werden und die Arme für das Abwehren zu konditionieren aber auch die Rumpfmuskulatur.
Die meist aus Lehm oder Ton bestehenden „Greifvasen“ (in Okinawa „Sanchin Gami“) sind mit einer speziell dafür entworfen Mündung versehen, um die Stärke der zupackenden Finger zu trainieren. Goju-Ryu Karate ist stark an Techniken des Zupackens, Ergreifens und des Zerreißens orientiert. Dieses Gerät, das in diesen Aspekten wunderbar ist, wird häufig mit speziellen Schrittmustern aus Kata geübt. Gute Übungsfiguren sind Sanchin Dachi, Heiko Dachi, Nekoashi Dachi und Shiko dachi. Um sich in Kraft und Ausdauer zu Üben, werden die Krüge mit Sand aber auch mit Wasser gefüllt getragen.
Der Kongoken wurde von Chojun Miyagi Sensei in das Trainingsprogramm eingeführt, nachdem er Ringkämpfer auf Hawaii beobachtet hatte, wie diese sich mit schweren runden Eisenringen schafften. Miyagis große ovale Version ist sehr gut dafür, einen starken Oberkörper zu entwickeln sowie die Stärke in Griff- und Armmuskeln zu verbessern aber gut für die Ganzkörperkonditionierung. Der Kongoken kann allein oder zusammen mit einem anderen Studenten in vielen Übungen verwendet werden.
Das Makiage Kigu ist eine Handgelenkroller, ein Holzgriff mit einem im Zentrum angehangenen Gewicht am Seil. Das drehen des Griffs wickelt das Seil auf, an dem sich ein Gewicht befindet, und kräftigt so die Greifmuskulatur. Anheben und Senken des Gewichtes stärken zudem auch die Schultern.
Hierbei handelt es sich um traditionelles japanisches Schuhwerk, und zwar Sandalen/Glogs aus Holz oder Bambus, welche für Trainingszwecke aus Metal gefertigt sind. Das hohe Gewicht der Getas sorgt für das Bemühen um Gleichgewicht und Standfestigkeit, während diese mit den Beinen geschwungen werden. Die Muskeln um Hüfte und Beine gewinnen an Stabilität und Kraft.